Lebensdauer einer Matratze: Zeit zum Wechseln?
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Für nicht wenige von uns ist der Kauf eines Schlafzimmers eine Anschaffung für die Ewigkeit. Dazu gehört sehr oft auch die Matratze. Dabei ist die Lebensdauer einer Matratze in der Regel deutlich kürzer als die des Mobiliars. Wie oft man eine Matratze wechseln sollte bzw. wie lange man eine Matratze benutzen kann, dazu möchten wir Sie in diesem Beitrag betraten.
Wie lange hält eine Matratze?
Generell gilt: eine Matratze sollte spätestens alle acht Jahre gewechselt werden. Genauer kann man sagen: nach fünf bis acht Jahren bei preiswerten Produkten, nach zehn bis 14 Jahren bei hochwertigen Modellen.
Woran Sie erkennen, dass es (vielleicht auch schon vorher) Zeit dafür ist, zeigen wir Ihnen nachfolgend.
Wann sollte ich meine Matratze wechseln?
Vielleicht bemerken Sie neuerdings, dass Sie schlechter schlafen oder irgendwie nicht mehr so gut liegen. Möglicherweise wachen Sie mit Verspannung oder sogar Rückenschmerzen auf. Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist Ihre Matratze ein Auslöser dafür.
Liegekuhlen
Werfen Sie einen Blick auf Ihre Matratze: Können Sie darauf schon Liegekuhlen entdecken?
Liegekuhlen sind kurz nach dem Aufstehen normal. Allerdings sollte die Matratze mit der Zeit wieder in ihre ursprüngliche Form zurückfinden. Gehen die Liegekuhlen irgendwann nicht mehr von selbst zurück, auch wenn man die Matratze regelmässig wendet, sollte man über den Kauf einer neuen nachdenken.
Die Liegekuhlen verraten Ihnen nämlich, dass die Matratze durchgelegen ist und das Material ermüdet.
Schmerzen und andere Schlafprobleme
Wenn Sie morgens nach dem Aufstehen regelmässig Verspannung oder Schmerzen in Rücken oder Nacken haben oder seit einer Weile schon sehr schlecht schlafen, kann der Tausch der Matratze Wunder bewirken.
Hier kann nicht nur eine zu alte, sondern auch die falsche Matratze der Auslöser sein.
In jedem Fall empfiehlt sich eine Neuanschaffung - und eine eingehende Beratung vom Fachmann.
Milben, Bakterien und Verschmutzungen
Wird eine Matratze älter, sollte sie zudem aus hygienischen Gründen gewechselt werden, denn es sammeln sich Pilze und Hausstaubmilben. Ein muffiger Geruch oder Stockflecken weisen darauf hin.
Sie sollten hier nicht zögern, sondern Ihrer Gesundheit zuliebe handeln. Befinden sich Schimmel, Feuchtigkeit oder Pilze in der Matratze, geraten Sie beim Schlafen darauf in direkten Kontakt mit ihnen.
Lebensdauer überschritten
Generell sollten Sie in Bezug auf Ihre Matratze nicht am falschen Ende sparen. Ist ihre empfohlene Lebensdauer überschritten, sollten Sie konsequent sein und eine Neuanschaffung planen.
Das Körpergewicht hat sich verändert
Ihr Körpergewicht spielt bei der Wahl der richtigen Matratze eine entscheidende Rolle. Je nachdem wie viel Sie wiegen, ist ein unterschiedlicher Härtegrad für Sie empfehlenswert.
Sollte sich Ihr Körpergewicht über die Jahre merkbar verändern (viele von uns nehmen Gewicht zu, andere beispielsweise nach einer Diät stark ab), sollte auch das ein Beweggrund für Sie sein, den Kauf einer neuen Matratze anzugehen.
Welchen Einfluss hat das Raumgewicht auf die Haltbarkeit?
Beim Raumgewicht einer Matratze handelt es sich um eine Messeinheit, die Aufschluss über die Qualität gibt.
Das spielt insbesondere bei Kaltschaummatratze, Visco-Matratzen, oder Gelmatratzen eine Rolle.
Bei der Produktion von Matratzen aus Schaummaterial bringt das Raumgewicht die Masse in Kilogramm eines Kubikmeters des verwendeten Schaumstoffes zum Ausdruck. Beim Aufschäumen werden kleine Luftporen im Material erzeugt, die für Elastizität und Atmungsaktivität sorgen.
Fällt der Anteil an Luft im Kernmaterial im Verhältnis zum eigentlichen Schaumstoff jedoch zu hoch aus, hat dieses negative Auswirkungen auf die Formstabilität und damit unter anderem auf die Haltbarkeit und Lebensdauer der Matratze.
- RG 20-25: Das Raumgewicht weist auf einen niedrigen Standard der Matratze hin. Ihre Lebensdauer ist nicht länger als ein bis zwei Jahre.
- RG 30: Das ist der Standard bei den preisgünstigen Matratzen. Produkte mit diesem Raumgewicht sollten nach zwei bis drei Jahren ausgetauscht werden.
- RG 35: Hier liegt ein etwas höherer Standard vor. Die Matratze hält rund fünf bis sechs Jahre.
- RG 40: Hier würde man bereits von guter Qualität sprechen. Die Matratze sollte nach sechs bis acht Jahren gewechselt werden.
- RG 50 – 60: Wir befinden uns hier im qualitativ hochwertigen Bereich. Ein Wechsel nach rund zehn Jahren reicht aus.
- RG 75: Dabei haben Sie es mit ausgezeichneter Qualität zu tun. Die Matratze hält länger als zehn Jahre.
Lebensdauer einer Matratze erhöhen
Mit ein wenig Know How können Sie die Lebensdauer Ihrer Matratze erhöhen.
Matratzenschoner
Ein Matratzenschoner, ein Schonbezug oder ein Topper erhöhen die Haltbarkeit Ihrer Matratze. Durch die Auflage können Schmutz und Bakterien nicht so leicht ins Matratzeninnere gelangen. Die Auflage verlangsamt ausserdem das Durchliegen der Matratze.
Lattenrost
Ein guter Lattenrost trägt entscheidend zum Schlafkomfort bei und kann eine eher durchgelegene Matratze bis zu einem gewissen Grad kompensieren.
Regelmäßiges Drehen
Wenn Sie Ihre Matratze regelmässig wenden, sorgen Sie dafür, dass sie bestimmte Stellen der Matratze schnell durchliegen. So sollten Sie mit jedem Wechsel der Bettwäsche die Matratze einmal drehen und das Kopfende mit dem Fussende vertauschen. Manche Matratzen lassen sich ausserdem von links nach rechts wenden.
Belüftung
Für jede Matratze ist es wichtig, dass sie gut belüftet wird. So sollten Sie die Bettdecke nach dem Aufstehen zurückschlagen, um über Nacht angesammelte Feuchtigkeit austrocknen zu lassen. Wenn Sie dazu die Möglichkeit haben, können Sie die Matratze ausserdem beim Wechsel der Bettwäsche kurz an die frische Luft stellen.
Fazit
Die Lebensdauer einer Matratze hängt entscheidend von deren Qualität ab. Mit einigen Pflege-Tricks können Sie ihre Lebensdauer etwas verlängern. Sparen Sie dennoch nicht am falschen Ende und kümmern Sie sich rechtzeitig um die Anschaffung einer neuen Matratze. Ihr guter Schlaf sollte Ihnen das Wert sein.
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